Mögliche Vergiftung - wie vorgehen?

Was tun, wenn eine mögliche Vergiftung besteht oder bereits eine Vergiftung vorliegt?

Notfall – was ist zu tun?
Bei Vergiftungsverdacht sollten Sie einen Arzt oder die Tox-Info Suisse auf Telefon 145, (24h) anrufen. Versuchen Sie, die folgenden Informationen zu liefern, die für eine
individuelle Risikobeurteilung und Behandlung wichtig sind:

Wer: Alter, Gewicht, Geschlecht, Vorerkrankungen der betroffenen Person.
Was: Substanz, Produkt (Informationen auf der Etikette, Gefahrensymbole), Pflanzen oder Tier, das mit einer Vergiftung in Verbindung gebracht wird; wenn möglich Foto machen.
Wie: Geschluckt? Eingeatmet? Auf der Haut? In die Augen?
Wie viel: Maximal mögliche Menge abschätzen
Wann: Zeit, die seit dem Vorfall verstrichen ist: gesichert oder nur Vermutung?
Was noch Erste Symptome: zum Beispiel Husten, Erbrechen, Muskelzuckungen, rauschartiger Zustand, Benommenheit, Brennen in den Augen oder auf der Haut. Erste getroffene Massnahme: Falls bereits etwas unternommen wurde, kann dies das Vorgehen beeinflussen.
Wo: Telefonnummer für Rückruf und Ort, wo sich die betroffene Person befindet.

Erste Hilfe nach Einnahme (nur wenn der Betroffene wach ist)
• Wasser, Tee oder Sirup zu trinken geben (1 bis 2 dl, bei schäumenden Substanzen nur einen Schluck, bei ätzenden Sub stanzen möglichst schnell bis maximal 30 Minuten nach Einnahme).
• Nur auf ärztliche Verordnung: Aktivkohle oder schaumhemmende Medikamente verabreichen.
• Für frische Luft sorgen. Vorsicht bei geschlossenen Räumen, Silos und Gruben: Gefährdung des Retters. Patienten beruhigen.

Nach Hautkontakt
• Benetzte Kleider rasch entfernen. Betroffene Hautpartien ausgiebig unter fliessendem Wasser spülen.
• Bei nicht verätzter Haut gründlich mit Seife und Wasser nachreinigen.

Nach Augenspritzern
• Auge sofort während mindestens 10 Minuten unter fliessendem Wasser spülen; Augenlider dabei gut off en halten.
• Den Kopf des Betroffenen auf die Seite des verletzten Auges neigen, um das nicht betroffene Auge zu schonen.

Bei Bewusstlosigkeit oder Atem- und Kreislaufstillstand
• 144 alarmieren (Ambulanz).
• Nötigenfalls Fremdkörper (Zahnprothese, Tablettenreste, Erbrochenes) aus Mund und Rachen entfernen.
• Beengende Kleidungsstücke lockern.
• Bei Bewusstlosigkeit und normaler Atmung: Seitenlage.
• Bei Bewusstlosigkeit und fehlender Atmung: Wiederbelebungsmassnahmen nach aktuellen Reanimationsrichtlinien.

Prävention – Vergiftungen vorbeugen
Mit einfachen Massnahmen können Sie dazu beitragen, dass es nicht zu Vergiftungen kommt. Oft sind Verwechslungen der Grund für Vergiftungen. Besonders häufig sind Kinder unter 5 Jahren von Vergiftungen betroffen.
• Chemikalien und Medikamente in Originalverpackung aufbewahren; nie in Trinkflaschen oder andere Gefässe umfüllen, auch nicht mit entsprechender Beschriftung.
• Chemikalien nicht vom Arbeitsplatz nach Hause nehmen.
• Chemikalien und Medikamente für Kinder unerreichbar wegschliessen.
• Anweisungen und Gefahrensymbole beachten.
• Medikamente nicht vor Kindern einnehmen (Nachahmungsgefahr).
• Tabakwaren und Alkohol nie unbeaufsichtigt stehen lassen.
• Keine giftigen Pflanzen im Umfeld platzieren.
• Heizungen mit fossilen Brennstoffen regelmässig überprüfen und bei offenen Feuern gut lüften (Gefahr CO-Vergiftung) Weitere Dokumentationen, Broschüren, Merkblätter finden Sie unter: www.toxinfo.ch

  

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