27. Februar 2020

UpDate: Medicall informiert zu Coronavirus

Soeben wurde der erste Coronavirus-Fall in der Schweiz bestätigt. Dies war aufgrund der Entwicklungen der letzten Tage absehbar, denn insbesondere in Italien sind zahlreiche Fälle von Coronavirus (Geltende Terminologie: Coronavirus SARS-CoV-2) neu festgestellt worden.

Zahlen (Stand 25.02.2020, Vormittag):

 

Information zum Fall in der Schweiz
Der Fall in der Schweiz hat sich im Tessin ereignet. Es handelt sich um einen 70-jährigen Mann, welcher sich offenbar in Italien angesteckt hat. Das BAG verfolgt nun die "Infektionskette" dieses Patienten. Eine Verschärfung der bisherigen Massnahmen (Schliessung von Schulen, Absage von Grossveranstaltungen, etc.) ist nicht vorgesehen. (Quelle: Pressekonferenz BAG 25.02.2020 /17:00 Uhr). 
 
Situation in Europa
Neben drei importierten Fällen in der Region Lazio, die jeweils einen Bezug zu China hatten, kommen aktuell zahlreiche Fälle v.a. in der Lombardei und in Venezien vor. Die Karte unten zeigt die betroffenen Gebiete in Norditalien (Stand: Sonntag; Quelle:dpa):

 

Ebenfalls berichten Medien von den ersten beiden Fällen im Tirol (Österreich). Im restlichen Europa ist die Situation gemäss BAG unverändert. Meldungen liegen vor aus Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Russland, Schweden und Spanien. Die Fallzahlen in diesen Ländern sind jedoch sehr gering und bewegen sich zwischen einem (Schweden, Finnland, Belgien) und 16 (Deutschland) bestätigten Fällen.


Einschätzung der Ansteckbarkeit und Schwere der Erkrankung mit dem Coronavirus

Das Virus wird über die Atemwege von Mensch-zu-Mensch übertragen. Die Übertragung ist somit gleich wie beim Grippe-Virus.
Noch weiss man noch nicht mit 100%ig wie gefährlich das Coronavirus effektiv ist, was zu grosser Unsicherheit in der Bevölkerung geführt hat. Nach Einschätzung von Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts in Deutschland, werden ca. 15% der Fälle als schwerwiegend mit Hospitalisierung eingestuft. Vor allem betroffen sind ältere und chronisch kranke Menschen. Die Sterblichkeitsrate von 2% ist relativ hoch.

Wie ginge Medicall mit Patienten mit einer bestätigten Infektion (Coronavirus) um
Bislang ist bei der Medicall noch kein Fall von Coronavirus eingegangen. Sollte es soweit kommen, würden wir für die normalen Fälle sicherstellen, dass der Patient isoliert werden kann und gut versorgt ist. Erst nach vollständiger Genesung würde die Rückreise für den Betroffenen organisiert werden. Für Intensiv-Patienten stellen wir sicher, dass ihre Versorgung vor Ort optimal sichergestellt ist. Wo dies nicht gewährleistet ist, würden wir die Person distanzabhängig per Rettungswagen oder Air-Ambulanz in ein Spital mit optimaler Versorgung organisieren bzw. gegebenenfalls sogar in die Schweiz zurück-holen. Die jeweilige Entscheidung erfolgt spezifisch von Fall zu Fall. 

In den Zahlen sieht man, dass die Zahl der Fälle sich nach wie vor zu über 96% auf China konzentrieren und dass das Virus in der restlichen Welt noch wenig verbreitet ist. Daher ist heute das Risiko einer Ansteckung in Europa als massiv kleiner zu bewerten, als von der jährlichen Grippewelle, bei der tausende von Menschen sterben. Auch zeigt sich, dass die Zahl der geheilten Menschen laufend ansteigt und schon beinahe 35% der Fälle erreicht hat. Wir raten daher, die Situation mit viel Vernunft und zu betrachten und nicht unnötig zu emotionalisieren.

Weitere Informationen: 
Entwicklung: Dashboard der WHO. 
Link zum Interview mit Lother Weiler vom 25.02.2020 zum Coronavirus.
Link via BAG:Hände richtig waschen. 

 

Cookies

Schließen
Mit dem Besuch dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies und unserer Datenschutzerklärung zu.